Leichtathletik-Chef Coe zu Olympia: «Keine Chancengleichheit»

London (dpa) - Leichtathletik-Weltverbandspräsident Sebastian Coe ist
besorgt über die massiven Einschränkungen der Olympia-Qualifikation
durch die Coronavirus-Pandemie. Dennoch wolle er die Tokio-Spiele und
deren Eröffnung am 24. Juli nicht abschreiben. «Ja, das denke ich»,
sagte der Brite der englischen Zeitung «The Times» (Donnerstag). «Wir

wenden den Löwenanteil unserer Arbeitszeit dafür auf, wie wir
herausfinden, ob sie stattfinden können oder nicht.»

Coe ist aber auch klar, dass durch die Pandemie-Einschränkungen
«keine Chancengleichheit» bei einer geplanten Ausrichtung der
Sommerspiele gewährleistet sein wird. «Alle unsere Verbände stehen
vor der gleichen Herausforderung, in einer sehr, sehr schwierigen
Situation», sagte er. Während sich die Lage in China verbessere, sei
es nun schwieriger für Athleten in Europa geworden. «Ein
italienischer Langstreckenläufer muss momentan zu Hause bleiben. Das
ist eine massive Herausforderung», so der einstige Weltklasseläufer.

Gleiche Wettkampfchancen würde es nach derzeitigem Stand kaum geben.
«Die Realität ist, dass das vielleicht nicht in jedem Fall möglich
ist, aber wir wollen alles tun, um das zu erreichen», sagte Coe.
«Die verschiedenen Länder haben sehr unterschiedliche Einschränkungen

im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Wenn Sie in Italien,
Frankreich oder Spanien leben, ist es im Moment sehr kompliziert.»