«The Times»: England will Kopfbälle beim Fußball-Nachwuchs begrenze n

London (dpa) - Der englische Fußballverband will nach Informationen
britischer Medien neue Regeln einführen, um Kopfballübungen im
Training der Unter-18-Jährigen zu begrenzen. Das berichtet die
Zeitung «The Times» am Donnerstag. Demnach will die FA wegen einer
möglichen Gefährdung der Gesundheit die Anzahl der Kopfbälle bei den

Jugendlichen reduzieren. Ein komplettes Kopfball-Verbot sei aber
nicht angedacht, hieß es.

Hintergrund ist eine von der FA und der Spielergewerkschaft PFA in
Auftrag gegebene Untersuchung aus dem vergangenen Jahr, die zu dem
Ergebnis kam, dass Fußballprofis im Vergleich zur britischen
Gesamtbevölkerung mit einer 3,5 Mal höheren Wahrscheinlichkeit an
einer degenerativen Hirnkrankheit sterben. Laut der Studie ist die
Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, bei Fußballern 3,45 Mal
höher - das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, sogar 4,4 Mal höher.
Eine Ursache dafür lieferte die Untersuchung nicht.

Über einen Zusammenhang mit Kopfbällen wird bisher zwar nur
spekuliert, und einen wissenschaftlichen Beweis gibt es nicht.
Dennoch hält die FA die vorsorgliche Maßnahme laut «Times» für
notwendig und bereitet die neuen derzeit Regeln vor. FA-Chefärztin
Charlotte Cowie hatte schon im Dezember gesagt: «Es ist unabdingbar,
dass wir im Fußball jetzt alles tun, um zu verstehen, was die Gründe
für dieses erhöhte Risiko sind, und was wir tun können, um zukünfti
ge
Generationen von Fußballern davor zu schützen.»