Berlin und Paris wollen sich mit EU-Partnern über Coronavirus beraten

Paris (dpa) - Deutschland und Frankreich wollen sich mit ihren
europäischen Partnern besser über ein einheitliches Vorgehen bei der
Coronavirus-Epidemie abstimmen. «Wir sind gemeinsam der Ansicht, dass
es Sinn macht, dass es ein informelles Ministertreffen der
Gesundheitsminister der Europäischen Union gibt», sagte
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag nach einem Treffen
mit seiner französischen Amtskollegin Agnès Buzyn in Paris. Das Virus
sei eine Bedrohung für alle Bürger in Europa, daher brauche es eine
europäische Antwort - besonders auch mit Blick auf die Frage der
Reisebestimmungen. «Ein Virus kennt keine Grenzen», so Spahn.

Mit Blick auf den Einreisestopp der USA für Chinesen und andere
Ausländer, die in China waren, betonte Spahn, dass sich eine solche
Frage auch in Europa stelle. Man müsse innerhalb Europas gemeinsam zu
einer Risikoeinschätzung kommen. «Grade mit dem Blick auf Schengen
macht es natürlich wenig Sinn, wenn ein Land alleine Maßnahmen
ergreift.» Es müsse geklärt werden, ob auch bei symptomfreien
Erkrankten Ansteckungsgefahr bestehe, sagte der CDU-Minister. «Davon
hängt dann auch die Frage von möglichen Einreisebeschränkungen ab -

oder auch zumindest intensiveren Befragungen bei der Einreise.»

Das Ministertreffen solle in den kommenden acht Tagen stattfinden,
man sei zur Koordinationen in Kontakt mit dem kroatischen Kollegen,
so Ministerin Buzyn. Kroatien hat am 1. Januar turnusmäßig die
EU-Ratspräsidentschaft übernommen. Vertreter der G7-Staaten hatten
sich bereits am Montag über Maßnahmen gegen das Coronavirus
verständigt.