HIV-Impfstudie in Südafrika eingestellt: Hoffnungen nicht erfüllt

Johannesburg (dpa) - Ein klinischer Test an einem HIV-Impfstoff in
Südafrika ist mangels Wirksamkeit eingestellt worden. «Diese
Entscheidung wurde getroffen, weil ein unabhängiges Daten- und
Sicherheits-Überwachungsteam in einem Zwischenbericht herausfand,
dass der Impfstoff kein HIV verhindert», heißt es in einem Bericht
der US-nationalen Gesundheitsbehörde NIH. Die südafrikanische
Forschungsorganisation SAMRC bestätigte die Einstellung der
Untersuchung mit dem Namen HVTN 702 («Uhambo»). Laut NIH gibt es
mindestens zwei weitere fortgeschrittene Untersuchungen zu
HIV-Impfstoffen. Bislang ist kein Impfstoff auf dem Markt. Die
Entwicklung gestaltet sich laut Deutscher Aids-Hilfe auch deshalb als
schwierig, weil das Virus sehr wandlungsfähig ist.

Das in Südafrika getestete Präparat basierte auf einem Impfstoff, der

in Thailand geprüft wurde und eine Wirksamkeit von rund 30 Prozent
zeigte, wie SAMRC beim Studien-Start erklärt hatte. Südafrika ist von
HIV schwer getroffen: Nach Schätzungen der UN-Organisation UNAIDS
gelten mehr als 20 Prozent der südafrikanischen Bevölkerung zwischen
15 und 49 Jahren als mit HIV infiziert. Allein 2018 steckten sich
rund 240 000 Südafrikaner damit an. Vor allem junge Leute gelten als
stark gefährdet.

Insgesamt hatten an der Studie HVTN 702 rund 5400 HIV-negative
Südafrikaner im Alter zwischen 18 und 35 Jahren teilgenommen. «Die
Menschen in Südafrika haben Geschichte geschrieben bei der
Beantwortung dieser wichtigen wissenschaftlichen Frage - auch wenn
wir uns eine andere Antwort gewünscht hätten», sagte
SAMRC-Präsidentin Glenda Gray. Die anderen Programme zur Verhinderung
und Bekämpfung des HIV-Viruses würden fortgesetzt.