Lungenkrankheit breitet sich aus - weiterer Todesfall in China 

Peking (dpa) - In China hat eine neuartige Lungenkrankheit einem
weiteren Patienten das Leben gekostet. Wie die Gesundheitsbehörde der
zentralchinesischen Metropole Wuhan mitteilte, starb ein 89-Jähriger
Mann, der mit dem Coronavirus infiziert war, bereits am Sonntag im
Krankenhaus. Damit sind seit dem Ausbruch der Krankheit vier
Todesfälle in China bestätigt. Zudem wurde das Virus bei mindestens
15 Krankenhausangestellten in Wuhan nachgewiesen, wo das Virus Ende
Dezember ausgebrochen war. Demnach gibt es unter den medizinischen
Angestellten einen weiteren Verdachtsfall. 

Am Montag hatten die Behörden erstmals mitgeteilt, dass
Pflegepersonal betroffen ist und die Übertragbarkeit des Erregers von
Mensch zu Mensch bestätigt. Für Experten ist es ein wichtiger
Indikator, ob Ärzte und Pfleger von einer neuen Erkrankung betroffen
sind: Infizieren sich viele von ihnen, ist das ein deutlicher Hinweis
auf eine leichte Übertragbarkeit. Die Zahl bestätigter Infektionen in
China war Anfang der Woche sprunghaft auf über 220 gestiegen. Auch
wurden erste Erkrankungen in Thailand, Japan und Südkorea
nachgewiesen. 

Analysen des Erbguts hatten dem Berliner Virusforscher
Christian Drosten zufolge ergeben, dass es sich bei dem Erreger um
eine Sars-Variante handelt. Ein Sars-Virus hatte von China
ausgehend 2002/2003 eine weltweite Pandemie mit 8000 Infizierten zur
Folge, etwa 800 Menschen starben. 

Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest
am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Übertragung des Virus.
Bei der größten jährlichen Völkerwanderung sind einige Hundert
Millionen Chinesen unterwegs. Asiatische Nachbarn und mehrere
Flughäfen in anderen Ländern weltweit haben wegen der
neuen Lungenkrankheit inzwischen Fieberkontrollen bei der Einreise
aus Wuhan eingeführt.