Spahn mit Debatte über Organspende zufrieden

Rostock (dpa/mv) - Obwohl er mit seinem Gesetzentwurf zur Neuregelung
der Organspende keinen Erfolg hatte, sieht Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) die eineinhalbjährige Debatte darüber positiv. «Es
ist gelungen, dass in jeder Familie, in der Nachbarschaft, auf
Arbeit, wo Bürger aufeinandertreffen, über diese Frage gesprochen
worden ist. Eine Frage von Leben und Tod, der wir ja sonst gerne mal
(...) ausweichen», sagte Spahn am Freitag beim Neujahrsempfang der
«Ostsee-Zeitung» in Rostock.

Es sei vor allem das deutliche Signal an die Patienten gewesen, die
zum Teil jahrelang voller Hoffnung, Verzweiflung und Schmerz auf ein
Spenderorgan warten, dass sie nicht vergessen sind. «Die Politik und
die Gesellschaft hat unsere Nöte und unsere Sorgen mit im Blick,
zumal jeder von uns oder die eigenen Kinder morgen auf ein
Spenderorgan angewiesen sein könnte.»

Im Bundestag hatte sich am Donnerstag das Programm zur «Stärkung der
Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende» durchgesetzt. Wer ab
16 Jahren einen Personalausweis beantragt, ihn nach zehn Jahren
verlängert oder sich einen Pass besorgt, soll im Amt Infomaterial
bekommen. Dann könne sich jeder in ein neues Online-Register
eintragen - mit Ja oder Nein, Änderungen bleiben immer möglich.

Spahn sagte zu, dass er alles umsetzen werden, was entschieden wurde.
Er lasse sich gerne eines Besseres belehren. Vielleicht sei es zu
schaffen, doch zu mehr Spenderorganen zu kommen, sagte Spahn.