Zweiter Todesfall durch Lungenkrankheit in China

Nach der Entdeckung der Krankheit Ende Dezember in China stirbt
erneut ein Mann an den Folgen des neuartigen Coronavirus. Eine
weitere infizierte Frau wird in Thailand entdeckt.

Peking (dpa) - An einer in China ausgebrochenen Lungenkrankheit ist
ein zweiter Patient gestorben. Wie die Gesundheitskommission der
zentralchinesischen Metropole Wuhan mitteilte, starb der 69-jährige
Mann bereits am Mittwochmorgen in einem Krankenhaus. Fünf der 41
Patienten, bei denen das neuartige Coronavirus seit Ende Dezember
festgestellt worden war, blieben demnach weiterhin in einem
kritischen Zustand. Jedoch seien keine neuen Infektionen festgestellt
worden. 644 von 763 Menschen, die nach dem Ausbruch unter
medizinische Beobachtung gestellt wurden, konnten entlassen werden. 

Es wird vermutet, dass das Virus von einem Tiermarkt in der
Metropole kommt. Der erst Todesfall war am vergangenen Samstag
bekannt geworden. Ein Mann mit schweren anderen gesundheitlichen
Problemen war an den Komplikationen gestorben. 

Nach den Erkrankungen in Wuhan war das Virus diese Woche erstmals
im Ausland bestätigt worden.

Der Erreger wurde bei einer Chinesin in Thailand und einem Chinesen
in Japan nachgewiesen, die zuvor beide in Wuhan waren. Am Freitag
bestätigten die Behörden in Thailand eine weiteren Fall. Demnach
wurde das Virus auch bei einer 74-jährigen Frau aus China
nachgewiesen. In Hongkong, Singapur und Südkorea gibt es
ebenfalls Verdachtsfälle, die aber nicht bestätigt sind. 

Möglicherweise kommt das Virus aus der Tierwelt. Bislang gibt es laut
Weltgesundheitsbehörde WHO «keine klaren Beweise» für eine
Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Coronaviren verursachen
oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen - allerdings gehören
auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Sars und Mers dazu.

Das Robert Koch-Institut schätzt das Risiko für die Gesundheit der
Bevölkerung in Deutschland zurzeit als sehr gering ein.