Ministerin Nonnemacher: Organspende muss aktive Entscheidung bleiben

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula
Nonnemacher (Grüne) hat die Entscheidung des Bundestages zu mehr
Aufklärung zu Organspenden begrüßt. Es müsse dafür gesorgt werden
,
dass sich Bürger regelmäßig mit dieser lebenswichtigen Frage
auseinandersetzen, sagte Nonnemacher am Donnerstag. Dies werde mit
dem Bundestagsbeschluss für eine moderate Reform gestärkt. Dennoch
sei es wichtig, dass die Organspende eine aktive Entscheidung bleibe,
«die man möglichst einfach dokumentieren, aber auch jederzeit
möglichst einfach ändern und widerrufen können muss».

Der Bundestag hatte am Donnerstag einen Gesetzentwurf einer
Abgeordnetengruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock beschlossen,
der regelmäßige Hinweise auf das Thema beim Ausweisabholen sowie ein
neues Online-Register vorsieht. Damit bleiben Organspenden nur mit
einem ausdrücklichen Ja erlaubt. Die von Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn (CDU) vorgeschlagene Widerspruchslösung hatten die
Abgeordneten zurückgewiesen.

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion, Michael
Schierack, sagte: «Ich bedauere diese Entscheidung, denn die
Widerspruchsregelung wäre eine wichtige Maßnahme, damit mehr Leben in
Deutschland gerettet werden können. Derzeit warten rund 9500 Menschen
auf ein Spenderorgan - bei lediglich 950 Spendern pro Jahr.»