Sachsens Abgeordnete: Geteiltes Echo auf Organspende-Entscheidung

Berlin/Dresden (dpa/sn) - Die Reaktionen von Sachsens
Bundestagsabgeordneten auf die Entscheidung gegen eine
Widerspruchsregelung bei Organspenden ist gemischt. CDU-Politiker
Alexander Krauß bedauert den Beschluss. «An der Situation, dass
jährlich 1000 Menschen in unserem Land sterben, weil sie kein
Spenderorgan bekommen, wird sich leider nichts ändern», teilte der
Abgeordnete am Donnerstag mit.

Er befürwortete die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
vorgeschlagene Widerspruchslösung - diese wurde vom Bundestag am
Donnerstag abgelehnt. Das nun angestrebte Organspenderegister wertete
Krauß aber positiv. Dadurch müsse künftig nicht mehr nachgeforscht
werden, ob ein Organspendeausweis ausgefüllt wurde.

Krauß' sächsischer FDP-Kollege im Bundestag, Jürgen Martens, lehnte
die Widerspruchslösung hingegen ab. «Wer über sich selbst bestimmen
und ein derart elementares Thema nicht dem Staat zur Entscheidung
überlassen will, der sollte von seinem Recht auch Gebrauch machen,
sich informieren und sich erklären», teilte Martens am Donnerstag
mit. Er begrüßte die Entscheidung.

Der Bundestag hatte zuvor eine moderate Reform der Organspenderegeln
in Deutschland beschlossen. Die Bürger sollen künftig mindestens alle
zehn Jahre beim Ausweisabholen auf das Thema angesprochen werden.