Landesbischof begrüßt Entscheidung gegen Widerspruchsregelung

Erfurt (dpa) - Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in
Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, hat die Entscheidung des
Bundestages gegen eine Widerspruchsregelung bei Organspenden begrüßt.
«Eine Organspende bleibt ein selbstbestimmtes Überlassen eines Teiles
meines Körpers, der keinem anderen Menschen, keiner Klinik, keiner
Organisation und keinem Staat gehört», erklärte Kramer am Donnerstag

in Erfurt, wie die EKM mitteilte. Das Wesen einer Spende liege in der
freiwilligen Bereitschaft des Spenders, so Kramer.

Zugleich verwies der Bischof auf «die tiefe Kluft zwischen den
benötigten und den zur Verfügung stehenden Transplantationsorganen in
Deutschland.» Die mangelnde Spendenbereitschaft bei vielen Menschen
sei eng verbunden mit einem mangelnden Vertrauen und inhaltlichen
Unsicherheiten beim Thema Organtransplantation. «Deshalb brauchen wir
noch mehr Aufklärung sowie Gespräche in der Familie, mit Freunden und
Bekannten zur Organspende.» Zur EKM gehören 37 Kirchenkreise in
Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Der Bundestag hatte zuvor eine moderate Reform der Organspenderegeln
in Deutschland beschlossen. Die Bürger sollen künftig mindestens alle
zehn Jahre beim Ausweisabholen auf das Thema angesprochen werden.