Studie: Etwa 60 000 Schulkinder mit Ängsten oder Depressionen

Schwermut oder Ängste sind keine Krankheiten nur für Erwachsene. Auch
Kinder leiden darunter. Laut einer Studie der Krankenkasse
DAK-Gesundheit geht es NRW-weit um etwa 60 000 Schulkinder.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Psychisch krank im Kindesalter: 2,1 Prozent
der Jungen und Mädchen in Nordrhein-Westfalen leiden laut einer
Studie an einer von einem Arzt festgestellten Depression. Eine
Angststörung hätten weitere 2 Prozent der Kinder im Alter zwischen 10
und 17 Jahren, berichtete die Krankenkasse DAK-Gesundheit über eine
von ihr in Auftrag gegebene Studie der Universität Bielefeld.

«Hochgerechnet sind insgesamt etwa 60 000 Schulkinder im
bevölkerungsreichsten Bundesland von Ängsten oder Depressionen
betroffen, Mädchen fast doppelt so häufig wie Jungen», erklärte die

Krankenkasse. Mehr als acht Prozent aller depressiven Schulkinder in
NRW musste demnach im Krankenhaus behandelt werden. Wenn Kinder
seelisch leiden, bleibe dies oft unbemerkt, betonte die DAK.

In die repräsentative Untersuchung «Ängste und Depressionen bei
Schulkindern» flossen anonymisierte Daten von rund 141 000 Jungen und
Mädchen aus den Jahren 2016 und 2017 ein. Angststörungen und
Depressionen gehören laut Weltgesundheitsorganisation zu den
schwerwiegendsten Leiden der psychischen Erkrankungen. Die
DAK-Gesundheit hat rund 1,1 Millionen Versicherte in NRW.

Die Kasse berichtete, generell leide etwa ein Viertel aller Jungen
und Mädchen in NRW an einer Verhaltensstörung oder an einer
psychischen Erkrankung. Am häufigsten fielen junge Schulkinder durch
Sprach- und Sprechstörungen auf. Auch Verhaltensstörungen wie das
Zappelphilipp-Syndrom ADHS seien verbreitet.