Tugce-Albayrak-Verein engagiert sich gegen Gewalt - Tat jährt sich

Offenbach (dpa) - Nach der Attacke mit tödlichen Folgen auf die
Studentin Tugce Albayrak setzt sich ihr Bruder mit einem Verein für
Anti-Gewalt-Projekte ein. «Es geht darum, dass so etwas wie bei
meiner Schwester nicht wieder passiert», sagte Dogus Albayrak der
Deutschen Presse-Agentur. Am (heutigen) Freitag ist es fünf Jahre
her, dass die damals 22-Jährige auf dem Parkplatz eines
Schnellrestaurants in Offenbach einen so heftigen Schlag erhielt,
dass sie ins Koma fiel und knapp zwei Wochen später starb. Der Täter,
ein damals 18-jähriger Serbe, wurde verurteilt und abgeschoben.

Dogus Albayrak sagte, mit dem Tugce-Albayrak-Verein arbeite er unter
anderem mit einem Schultheaterprojekt in Frankfurt zusammen, um gegen
Gewalt zu sensibilisieren. «Die meisten wissen gar nicht, was für ein
Gewaltpotenzial ihr Gegenüber mitbringen kann», sagte der 30-Jährige.


Zum fünften Todestag seiner Schwester sei keine große, öffentliche
Mahnwache geplant, sagte Albayrak. Es werde ein stilles Gedenken im
engen Familien- und Freundeskreis geben. Nach der Gewalttat am 15.
November 2014 lag die Studentin knapp zwei Wochen im Koma. An ihrem
23. Geburtstag, dem 28. November, ließen ihre Eltern unter großer
öffentlicher Teilnahme im In- und Ausland die lebenserhaltenden
Maßnahmen beenden. Zuvor hatten Mediziner den Hirntod der jungen Frau
festgestellt.