Stromschlag-Prozess: Angeklagter entschuldigt sich

München (dpa) - Der Angeklagte im Münchner Prozess um
lebensgefährliche Stromstöße hat sich bei einem seiner zahlreichen
Opfer entschuldigt. «Ich wollte nur mal sagen, dass das ein
moralischer Fehler war und schlecht war», sagte er am Mittwoch zu
einer 27 Jahre alten Studentin aus Berlin, die er per Skype dazu
gebracht haben soll, sich selbst heftige Stromschläge zuzufügen. «Ich

möchte mich wirklich bei Ihnen entschuldigen.»

Die Frau, die als Nebenklägerin in dem Aufsehen erregenden Verfahren
um 88-fachen Mordversuch auftritt und als Zeugin gehört wurde, sagte:
«Ich finde es stark, dass die Entschuldigung kommt.» Zuvor hatte sie
geschildert, wie sie durch den Stromschlag, zu dem der falsche Arzt
sie für eine angebliche Studie überredet hatte, heftige Schmerzen
erlitt: «Ich konnte nicht mehr atmen.»