«Firewall für den Körper»: Hessen wirbt fürs Impfen

Die Comic-Figuren «Spy & Übel» sollen Kindern das Impfen näher
bringen. Für jeden Piks beim Arzt gibt es ein Klebetattoo. Die Eltern
will Minister Klose mit guten Argumenten motivieren, ans Impfen zu
denken.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Gesundheitsminister Kai Klose will mehr
Menschen zum Impfen bewegen. Die neue Kampagne «Firewall für den
Körper» soll zunächst die Impfquoten unter Grundschülern steigern
helfen, erläuterte der Grünen-Politiker am Dienstag in Wiesbaden.
Nach und nach sollen weitere Altersgruppen gezielt angesprochen und
an die empfohlenen Impfungen erinnert werden. Dazu zählen unter
anderem eine Immunisierung gegen Masern, Tetanus oder Diphtherie

Flyer und Plakate mit dem Aufruf «Jetzt impfen!» sollen Eltern
ermuntern, den Impfstatus ihrer Kinder im Blick zu behalten. Nach den
Worten von Klose ist es außerdem noch nicht in jeder Hausarztpraxis
zur Routine geworden, die Patienten gezielt nach ihrem Impfpass zu
fragen. Dies solle sich ändern, sagte der Minister.

Das Ministerium will Klebetattoos mit den Maskottchen der Kampagne,
den Comic-Figuren «Spy & Übel», an Kinderarztpraxen verteilen - für

jedes geimpfte Kind. Die beiden Figuren sollen einen Virus und ein
Bakterium verkörpern. Sie sind auch die Protagonisten von kurzen
Videoclips rund ums Thema.

«Unser Ziel ist, dass das Impfen selbstverständlich wird und der
Gemeinschaftsschutz, soweit er durch Impfungen erreicht werden kann,
stärker ins Bewusstsein gelangt», sagte Klose. Bei einer Impfquote ab
95 Prozent gelten auch solche Menschen als geschützt, die sich
beispielsweise aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen.
Die Quote wird für die überwiegende Zahl der Impfungen in Hessen bei
angehenden Schulkindern nicht erreicht.

Alle Informationen rund ums Impfen hat das Ministerium auf dem
Internetportal impfen.hessen.de zusammengefasst. Nach den Worten von
Klose geht es dort auch um Einwände gegen das Impfen. Nach
Untersuchungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
bezeichnen sich zwei bis vier Prozent der Deutschen als Impfgegner,
rund fünf Prozent als Impfskeptiker, wie der Minister erläuterte.

Seit Frühjahr 2019 berät die «Landesarbeitsgemeinschaft Impfen», wi
e
die Quoten in Hessen gesteigert werden können. In dem Gremium sind
neben dem Gesundheitsministerium unter anderem die Landesärztekammer,
die Kassenärztliche Vereinigung und der öffentliche Gesundheitsdienst
vertreten.