Zahl der Organspender stagniert

Frankfurt/Main (dpa) - In Deutschland warten noch immer viele Kranke
auf ein Spenderorgan. In den ersten zehn Monaten 2019 sei die Zahl
der Spender und der gespendeten Organe nicht angestiegen, teilte die
Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag bei ihrem
Jahreskongress in Frankfurt mit. Die DSO zählte bundesweit bis
Oktober 775 postmortale Organspender, im Vorjahreszeitraum waren es
787 Organspender. Die Anzahl der gespendeten Organe liegt laut
DSO aktuell bei 2507 gegenüber 2566 im Vergleichszeitraum.

«Seit zwei Jahrzehnten basteln wir an den Symptomen des anhaltenden
Organmangels, ohne dass sich für die Patienten auf den Wartelisten
etwas verbessert hat», sagte der medizinische Vorstand der DSO, Axel
Rahmel. Die Politik habe erkannt, dass an den Rahmenbedingungen etwas
grundlegend verändert werden müsse. Das im April verabschiedete
«Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei
der Organspende» schlage den richtigen Weg ein.

Ob strukturelle Veränderungen ausreichen, um deutlich mehr
Organspender zu bekommen, ist für die DSO «derzeit schwer absehbar».

Ein «zusätzliches Potenzial für eine positive Entwicklung» sehen di
e
DSO-Vorstände in der «doppelten Widerspruchslösung». Der Vorschlag

liegt als parteiübergreifender Gesetzentwurf auf dem Tisch. Demnach
gilt jede Person als Organspender, es sei denn, es liegt ein zu
Lebzeiten erklärter Widerspruch vor.