Weiterer Betrieb ruht nach Listerien-Fund

Oldenburg/Hannover (dpa) - Bei Untersuchungen nach einem
Listerien-Verdachtsfall in einer Fleischfirma im Oldenburger
Münsterland ist ein weiterer Betrieb vorläufig stillgelegt worden.
Nach einer Kontrolle des niedersächsischen Landesamtes für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in der Firmenzentrale in
der niedersächsischen Gemeinde Essen (Kreis Cloppenburg) habe die
Behörde auch hier das Ruhen der Betriebszulassung angeordnet, sagte
eine Sprecherin des Landesverbraucherschutzministeriums am Mittwoch
in Hannover.

Ministerium und Landesamt prüften gemeinsam den Entzug der
Betriebszulassung, weil die Zuverlässigkeit des Unternehmers in Frage
gestellt werde. Der Unternehmer habe nicht belegen können, dass er
bei Eigenkontrollen festgestellte Listerien-Funde der amtlichen
Lebensmittelkontrolle gemeldet hatte. Dazu war er nach Verstößen
gegen Hygienevorschriften verpflichtet worden.

Ob weitere belastete Produkte in den Handel gekommen sind, wird nach
Angaben des Ministeriums noch geprüft. Nach wie vor seien für
Niedersachsen keine Listeriose-Fälle im Zusammenhang mit der Firma
Fleisch-Krone Feinkost aus dem Oldenburger Land bekannt.

Unter Druck der Behörden hatte das Unternehmen am vergangenen Freitag
den Rückruf von Fertigfrikadellen wegen Verunreinigungen mit
Listerien veranlasst. Die Betriebserlaubnis für die Produktionsstätte
in Goldenstedt (Kreis Vechta) war deswegen vorübergehend ausgesetzt
worden. Inzwischen hat das Landesamt gegen Verantwortliche der Firma
bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige eingelegt.