Universität Osnabrück untersucht Verbreitung multiresistenter Erreger

Osnabrück (dpa) - Forscher der Universität Osnabrück untersuchen die

Verbreitung multiresistenter Stäbchenbakterien bei Männern und Frauen
in Niedersachsen. Die Krankheitserreger seien in den vergangenen
Jahren immer häufiger bei Menschen nachgewiesen worden, teilte die
Uni Osnabrück am Dienstag mit. Die Keime reagierten unempfindlich
gegenüber gängigen Antibiotika und erschwerten so die Behandlungen
von bakteriellen Infektionskrankheiten.

Für eine geplante Studie der Abteilung Dermatologie, Umweltmedizin
und Gesundheitstheorie des Instituts für Gesundheitsforschung und
Bildung würden 500 Freiwillige gesucht, die auf die Keime getestet
werden sollen, sagte Jacqueline Hillenbrand von der Uni Osnabrück.
Die sogenannten multiresistenten Erreger seien für gesunde Menschen
ungefährlich.

Träger der Keime können diese jedoch an potenziell gefährdete
Menschen weitergeben. Um in Zukunft eine erfolgreiche Behandlung von
erkrankten Menschen zu ermöglichen, würden nun die Verbreitung der
Erreger sowie deren Quellen untersucht.

Konkrete Zahlen der Infektionen mit Stäbchenbakterien gebe es nicht,
teilte das Robert-Koch-Institut mit. Ein weiterer bekannter
multiresistenter Erreger ist der Krankenhauskeim MRSA
(Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Im vergangenen Jahr
wurden landesweit 333 Fälle gemeldet, im laufenden Jahr bis Anfang
Oktober 2019 waren es 185.