Explodierende Kosten für Planung und Bau: Aus für «Anima Tierwelt»

Sasbachwalden (dpa/lsw) - Angesichts von explodierenden Bau- und
Planungskosten steht die «Anima Tierwelt» der Grundig-Erbin Maria
Wruck vor dem Aus. Es sei absehbar, dass das Startkapital von rund 20
Millionen Euro nicht ausreichen dürfte, teilte die verantwortliche
Anima Stiftung am Montag mit. Deshalb habe man sich schweren Herzens
zu dem Schritt entschlossen. Bislang sei ein höherer einstelliger
Millionenbetrag investiert worden.

Die Tierwelt vor den Toren des Nationalparks Schwarzwald hatten Wruck
und die weitere Geschäftsführerin Davina Schmitz als mehr als 50
Hektar großes Areal geplant, auf dem sich Mensch und Tier in
natürlicher Umgebung begegnen sollten. Seit sechs Jahren hatte sich
die Stiftungsgesellschaft um Genehmigungen bemüht und zuletzt auch
die Zoo-Genehmigung erhalten. «Aber Fragen zum Brandschutz und die
explodierenden Preise in der Baukonjunktur haben uns schwer
getroffen», sagte Stiftungssprecher Alexander Buggisch am Montag in
Baden-Baden.

Trotz intensiver Bemühungen hätten sich keine maßgeblichen
finanziellen Mittel akquirieren lassen, hieß es weiter. «Wir
brauchten einen klassischen Überzeugungstäter - und den fanden wir
nicht», sagte Buggisch. Nun soll gemeinsam mit der Gemeinde
Sasbachwalden (Ortenaukreis) überlegt werden, wie das Gelände genutzt
werden kann.

Das Startkapital von 20 Millionen soll aus Wrucks Privatvermögen
stammen, der 38 Jahre alten Tochter und Erbin des Unternehmers Max
Grundig. Das Konzept der Anima Tierwelt sah unter anderem Gehege für
heimische Wildtierarten vor, einen Schaubauernhof, ein Bildungs- und
Therapiezentrum mit Seminarsälen sowie einen Gasthof mit
Übernachtungsmöglichkeiten für Schulklassen und Familien.