AOK: Regionale Unterschiede bei Diabetes-Erkrankungen

In ländlichen Regionen sind laut AOK mehr Menschen an Typ-2-Diabetes
erkrankt als in Städten. Dies liege daran, dass auf dem Land die
Bevölkerung älter sei - und damit das Risiko einer Erkrankung höher.


Mainz (dpa/lrs) - Bei der Zahl der Diabetiker gibt es nach einer
Auswertung der Krankenkasse AOK in Rheinland-Pfalz große regionale
Unterschiede: Demnach hatten in Mainz im Jahr 2017 nur 6,7 Prozent
der Einwohner einen vom Arzt diagnostizierten Typ-2-Diabetes, während
der Anteil in Pirmasens mit 12,2 Prozent fast doppelt so hoch lag.
Landesweit lebten rund 356 000 Menschen mit der Erkrankung, wie aus
dem neuen Gesundheitsatlas Rheinland-Pfalz zu Typ-2-Diabetes
hervorgeht. Mehr als die Hälfte sind über 70 Jahre alt.

Mit zunehmendem Alter steige das Risiko einer Erkrankung, teilte die
AOK mit. Einwohner in ländlichen Regionen seien insgesamt häufiger an
der «Zuckerkrankheit» erkrankt als jene in Städten, weil dort häufi
g
eine ältere Bevölkerung lebe. In den Altersgruppen zwischen 80 und 90
Jahren seien in Rheinland-Pfalz mehr als 30 Prozent davon betroffen.
Landesweit liegt der Diabetikeranteil bei 8,7 Prozent - ähnlich wie
der bundesweite Durchschnitt von 8,6 Prozent.

Für den Gesundheitsatlas hat das Wissenschaftliche Institut der
AOK die Daten der Versicherten ausgewertet und nach eigenen Angaben
erstmals die Häufigkeit vom Typ-2-Diabetes für die 36 Städte und
Kreise im Land dargestellt. «Der Gesundheitsatlas zeigt, dass in
einzelnen Regionen noch Handlungsbedarf besteht», sagte die
Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Martina
Niemeyer.

Die Zahlen auf Kreisebene könnten Landräten und Bürgermeistern
helfen, Ansätze zu entwickeln, «um die gesundheitliche Versorgung der
Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu verbessern», sagte sie. Die Kasse
kommt nach eigenen Angaben in Rheinland-Pfalz und dem Saarland auf
insgesamt rund 1,2 Millionen Versicherte.

Im bundesweiten Vergleich der Großstädte mit weniger als 500 000
Einwohnern landen die großen Städte in Rheinland-Pfalz im Mittelfeld.
Ludwigshafen liegt demnach bei einem Anteil von 8,6 Prozent, Trier
von 7,6 Prozent, Koblenz von 7,0 Prozent. Bundesweit an der Spitze
steht Chemnitz mit 11,7 Prozent, den niedrigesten Rang besetzt
Heidelberg mit 4,8 Prozent.