Erste Medizinstudenten schließen an Nürnberger Privatuni ab

Nürnberg (dpa/lby) - Erstmals nach mehr als 200 Jahren haben in
Nürnberg wieder Medizinstudenten ihr Studium beendet: An der
Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) hätten 38
Absolventen abgeschlossen, teilte die Einrichtung am Freitag mit. Sie
waren vor fünf Jahren als erster Jahrgang an der PMU gestartet. Diese
wurde 2014 mit 50 Plätzen pro Jahr gegründet. Nürnberg ist der zweite

Standort der PMU nach Salzburg.

Der Studiengang ist in Kooperation mit dem kommunalen Klinikum
Nürnberg angelegt. «Die Studierenden beleben unseren Klinikalltag und
die Forschungsaktivitäten erhalten einen enormen Schub», sagte Achim
Jockwig, der Vorstandsvorsitzende des Klinikums. Als dritter Partner
ist die Technische Hochschule Nürnberg für das naturwissenschaftliche
Lehrangebot zuständig.

Der Studiengang soll auch helfen, den Ärztemangel abzufedern: «Die
Universität leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung des
ärztlichen Nachwuchses», sagte Jockwig. In Nürnberg bewerben sich
jährlich etwa 300 Interessierte für das fünfjährige Privatstudium,

für das Studierende 15 000 Euro Studiengebühren pro Jahr zahlen
müssen. 20 bis 25 Prozent werden mit Stipendien gefördert.

Zuletzt hatten im 19. Jahrhundert junge Menschen in Nürnberg Medizin
studiert - an der Altdorfina der damaligen Hochschule der Reichsstadt
Nürnberg, bis diese vor mehr als 200 Jahren geschlossen worden war.
Allerdings existiert im benachbarten Erlangen eine große medizinische
Fakultät.