Ärztin wegen Abrechnungsbetruges vor Gericht

Gießen (dpa/lhe) - Eine Ärztin aus dem Wetteraukreis steht wegen
Betruges und Urkundenfälschung vor dem Landgericht Gießen, weil sie
im großen Umfang nicht erbrachte Leistungen abgerechnet haben soll.
Nach Auffassung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt prellte die
Medizinerin dadurch die Kassenärztliche Vereinigung Hessen um etwa
370 000 Euro. Die Angeklagte räumte zu Beginn des Prozesses am
Dienstag die Vorwürfe ein, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

In dem Verfahren geht es demnach um 14 Quartalsabrechnungen. Die
Allgemeinmedizinerin soll zwischen 2010 und 2013 Unterschriften von
Patienten gefälscht haben, etwa auf Abrechnungsscheinen sowie auf
Anträgen für psychotherapeutische Behandlungen. Die Behandlungen
hatte es nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft aber nie gegeben.

Der Fall kam nach einer Anzeige der Kassenärztlichen Vereinigung ins
Rollen. Dort waren zuvor Unstimmigkeiten aufgefallen. Während der
umfangreichen Ermittlungen wurden etwa 150 Patienten befragt.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt ist für den Fall zuständig,
weil bei ihr die Zentralstelle zur Bekämpfung von Vermögensstraftaten
und Korruption im Gesundheitswesen angesiedelt ist.