Schon 85 Masernfälle in Niedersachsen - Berufsschule betroffen

Hannover (dpa/lni) - Seit Jahresbeginn sind 85 Frauen, Männer und
Kinder in Niedersachsen an Masern erkrankt. 47 Fälle davon stehen im
Zusammenhang mit dem Ausbruch der Infektionskrankheit im Landkreis
Hildesheim, wie das Landesgesundheitsamt in Hannover mitteilte.

2018 hatte es landesweit insgesamt nur 18 Masernfälle gegeben.
Zuletzt wurden bei einer 18-jährigen Schülerin der Berufsbildenden
Schulen in Papenburg Masern festgestellt - daraufhin mussten
ungeimpfte Schüler dem Unterricht fernbleiben. Ein weiteres Mädchen
hatte sich allerdings schon angesteckt, wie der Landkreis Emsland
berichtete.

Der letzte Fall des Masernausbruchs im Landkreis Hildesheim wurde
nach Behördenangaben Ende April gemeldet. In der Region starb sogar
eine Frau nach ihrer Masernerkrankung infolge einer Lungenentzündung.
In vielen anderen Landkreisen gab es lediglich Einzelfälle, davon die
meisten im Landkreis Peine (9), der Region Hannover (6) sowie den
Landkreisen Göttingen und Harburg (jeweils 5). Von den in diesem Jahr
Erkrankten waren 13 Kinder unter 10 Jahren, 20 Jugendliche im Alter
zwischen 10 und 17 sowie 52 Erwachsene zwischen 18 und 49.

Das Bundeskabinett hat vor kurzem ein Gesetz für eine
Masern-Impfpflicht auf den Weg gebracht. Von März 2020 an müssen
Eltern vor der Aufnahme ihrer Kinder in eine Kita oder Schule
nachweisen, dass diese geimpft sind. Die Impfpflicht gilt auch für
Tagesmütter, Kita-Personal, Lehrer und Beschäftigte im
Medizinbereich. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 2500 Euro.