Nach 30 Jahren letzte Müther-Gedächtnisfahrt für lungenkranke Kinder

Stralsund (dpa/mv) - Zum letzten Mal sind am Mittwoch in Stralsund
Traditionssegler mit asthmakranken Kindern zu einer
Christian-Müther-Gedächtnisfahrt aufgebrochen. 70 lungenkranke
Mädchen und Jungen seien an Bord, sagte der ehemalige Greifswalder
Arzt Ernst-Hinrich Ballke, der die Fahrten von Anfang an begleitete.
Die Kinder seien Patienten der Uniklinik Greifswald, von
Kinderarztpraxen im Land und aus der CJD-Rehaklinik in Garz.
Veranstalter ist die Christian-Müther-Stiftung gemeinsam mit dem
Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD). Die Touren waren von
dem Architekten Ulrich Müther (1934-2007) 1990 zur Erinnerung an
seinen Sohn Christian initiiert worden. Der Arzt war mit 28 Jahren an
einem Asthmaanfall gestorben.

Ballke sagte angesichts der letzten von der Stiftung organisierten
Ausfahrt: «Jetzt sollte die jüngere Generation das anpacken.» Seine
Generation habe gezeigt, was machbar sei. Mehr als 7000 Kinder mit
Lungenkrankheiten seien in den drei Jahrzehnten mitgesegelt.

Die Tour führt von Stralsund über Rügen nach Greifswald. Die Kinder
sollen sich in der pollenarmen Luft auf dem Wasser erholen. Sie
werden von Eltern, Großeltern oder Mitarbeitern der Reha-Klinik
begleitet. Bei der letzten Ausfahrt stachen 14 Traditionssegler in
See, begleitet von einem Schiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes und
einem Seenotkreuzer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.