Wissenschaftsrat lobt Oldenburger Medizin-Studiengang

Die Oldenburger Medizinfakultät soll bis 2024 von derzeit 40 auf 200
Studienplätze wachsen; schon im nächsten Wintersemester sind es 80.
Der Studiengang bekommt Lob und Kritik von höchster Stelle.

Köln/Oldenburg (dpa/lni) - Der vor sieben Jahren gegründete
Medizinstudiengang an der Universität Oldenburg ist aus Sicht des
Wissenschaftsrats auf dem richtigen Weg. Das Gremium sprach nach
einer umfassenden Begutachtung von einem «beeindruckenden
Studienangebot», mahnte zugleich aber erhöhte Anstrengungen an. Um
die hohen Qualitätsstandards einer Universitätsmedizin erfüllen zu
können, bedürfe es weiterhin «erheblicher Nachbesserungen», sagte
Ratsvorsitzende Martina Brockmeier am Montag.

Die beiden traditionellen und großen universitätsmedizinischen
Standorte mit mehreren Studiengängen und tausenden Studenten sind
Göttingen und Hannover. Der Oldenburger Modellstudiengang
Humanmedizin überzeuge durch die Integration moderner
Lehr-Lernmethoden, die konsequente wissenschaftliche Ausbildung und
die frühe und umfangreiche Einbindung von Lehrpraxen, befand der
Wissenschaftsrat.

Nachholbedarf sah das Gremium, das Bundes- und Landesregierungen
berät, vor allem bei der Gestaltung eines tragfähigen
Kooperationsmodells mit externen Krankenhäusern. Von hoher
strategischer Bedeutung für die Weiterentwicklung der
Universitätsmedizin Oldenburg sei zudem die Kooperation mit der
Partner-Universität Groningen.

Beide Unis bieten im Rahmen der gemeinsam betriebenen «European
Medical School Oldenburg-Groningen» eine grenzüberschreitende
Medizinerausbildung an. Obligatorisch ist ein einjähriger
Studienaufenthalt der Oldenburger Studierenden in Groningen.

Universität und Fakultät sahen sich in den Bewertungen bestärkt. Die

vom Wissenschaftsrat geforderte zukunftsfähige finanzielle und
personelle Ausstattung richte sich an das Land und sei elementar,
erklärte die Hochschulleitung. Insgesamt studieren derzeit 271
angehende Medizinerinnen und Mediziner an der Universität Oldenburg.