Krankenhausgesellschaft kritisiert Bertelsmann-Studie scharf

Berlin (dpa) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat eine
Bertelsmann-Studie, die eine deutliche Reduzierung der Zahl der
Kliniken in Deutschland vorschlägt, heftig kritisiert. «Wer
vorschlägt, von ca. 1600 Akutkrankenhäusern 1000 platt zu machen und
die verbleibenden 600 Kliniken zu Großkliniken auszubauen, propagiert
die Zerstörung von sozialer Infrastruktur in einem geradezu
abenteuerlichen Ausmaß», sagte DKG-Präsident Gerald Gaß laut einer

Mitteilung vom Montag.

Solche Vorschläge seien das exakte Gegenteil dessen, was die
Kommission «Gleichwertige Lebensverhältnisse» für die ländlichen

Räume gefordert habe. Die Krankenhausgesellschaft widerspricht der
Einschätzung der Studie, wonach durch ein Zusammenziehen von Kliniken
und eine Bündelung von Ärzten, Pflegepersonal und medizinischen
Geräten eine qualitativ bessere Versorgung erreicht werden könnte.
Diese Einschätzung sei «absolut unbelegt». Die Qualität der
Versorgung in den Kliniken werde seit Jahren gemessen und mit wenigen
Ausnahmen werde jedes Jahr allen beteiligten Kliniken ein hohes
Niveau bestätigt.

Bei einem Großteil der Versorgung in den Krankenhäusern handele es
sich zudem um medizinische Grundversorgung, wie Geburten oder
altersbedingte Krankheitsbilder der Inneren Medizin. «Das sind
Behandlungen, die möglichst familien- und wohnortnah in erreichbaren
Krankenhäusern auch in Zukunft erbracht werden müssen», forderte Ga
ß.