Nach Tod von Somalier neue Tuberkulose-Fälle im Gefängnis

Hannover (dpa/lni) - Nach dem Tod eines Somaliers im Januar gibt es
zwei weitere Tuberkulose-Fälle in der Justizvollzugsanstalt Sehnde.
Der größte Teil der relevanten Kontaktpersonen sei bereits untersucht
worden, bei einigen anderen laufe noch die Untersuchung, teilte das
Gesundheitsamt der Region Hannover mit. Ende Januar war ein 35 Jahre
alter Häftling aus Somalia in der JVA Sehnde an TBC gestorben. Der
Mann war schon vor der Haft mit der Lungenkrankheit infiziert.
Eigentlich hätte dies bei der Eingangsuntersuchung im Gefängnis
festgestellt werden müssen. Gegen den zuständigen Arzt werde wegen
fahrlässiger Tötung ermittelt, sagte der Sprecher der
Staatsanwaltschaft Hannover, Thomas Klinge, am Freitag.

Dem niedersächsischen Justizministerium zufolge ist die Krankheit bei
den beiden jetzt erkrankten Gefangenen keine ansteckende offene
Tuberkulose. Es sei auch unklar, ob sie sich bei dem Somalier
angesteckt hätten, sagte ein Sprecher. Das Thema war am Donnerstag
während eines Prozesses gegen mutmaßliche Drogenhändler im
Landgericht Hannover bekanntgeworden, wie «Hannoversche Allgemeine
Zeitung» und «Neue Presse» berichteten.