Studie: Relativ viele Rheinland-Pfälzer scheuen Zahnarztbesuch

Berlin (dpa/lrs) - Einer bundesweiten Studie zufolge meiden in
Rheinland-Pfalz verhältnismäßig viele Menschen den Weg zum Zahnar
zt.
Wie aus einer Untersuchung der Krankenkasse Barmer hervorgeht, waren
nur 68,5 Prozent der Rheinland-Pfälzer im Jahr 2017 mindestens einmal
beim Zahnarzt. Bundesweit habe der Schnitt bei 71,5 Prozent gelegen,
berichtete die Barmer am Donnerstag in Berlin bei der Vorlage ihres
«Zahngesundheitsatlas». Spitzenreiter in dieser Statistik sind die
Sachsen mit einem Anteil von 77,1 Prozent.

Auch bei den zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen von Kindern
schneidet Rheinland-Pfalz unterdurchschnittlich ab. Den Daten der
Barmer zufolge nahmen 33,4 Prozent der Kinder zwischen zweieinhalb
und sechs Jahren im Jahr 2017 an einer solchen Untersuchung teil, der
Bundesdurchschnitt liegt bei 35,9 Prozent. Bei den 6- bis 17-Jährigen
betrug der Anteil 62,9 Prozent (Bund: 65,9 Prozent).

Mehr Geld als andere gaben die Rheinland-Pfälzer für Zahnersatz aus.
Bundesweit lagen die Gesamtausgaben für Brücken, Kronen und Co. bei
1524 Euro, in Rheinland-Pfalz bei 1607 Euro pro Jahr und behandeltem
Versicherten. Der Eigenanteil, den gesetzlich Versicherte bezahlen
müssen, belief sich in dem Bundesland auf 953 Euro (bundesweit: 879
Euro). Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen für Zahnersatz einen
festen Zuschuss, wer mehr will als die Regelversorgung, muss die
Mehrkosten selbst bezahlen.

Als mögliche Gründe für die vergleichsweise hohen Ausgaben und den
hohen Eigenanteil in Rheinland-Pfalz gab die Barmer an, «dass die
Versicherten beim Zahnersatz verstärkten Wert auf die Ästhetik und
den Tragekomfort legen und daher häufiger den aufwendigeren
Zahnersatz wählen, der teurer ist als die Regelversorgung».