Merkel zittert zum dritten Mal - wieder bei Politiker-Empfang

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim Empfang des
finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne mit militärischen Ehren
erneut einen Zitteranfall erlitten. Augenzeugen berichteten am
Mittwoch, dass sie wieder beim Abspielen der Nationalhymnen auf dem
Podium längere Zeit gezittert habe - diesmal aber nicht ganz so stark
wie in vorangegangen Fällen. Es ist bereits der dritte solche Anfall
innerhalb von gut drei Wochen.

Mitte Juni zitterte Merkel beim Empfang des neuen ukrainischen
Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heftig. Nur neun Tage später erlitt
sie bei der Ernennung der neuen Justizministerin Christine Lambrecht
(SPD) durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss
Bellevue erneut einen solchen Anfall.

Der Vorfall beim Empfang Selenskyjs wurde von Merkel mit der großen
Hitze und Wassermangel erklärt. Nach der Wiederholung wenige Tage
später hatte Merkel lediglich gesagt: «Ich bin überzeugt, so wie
diese Reaktion aufgetreten ist, so wird sie auch wieder vergehen.»
Die Frage, was hinter den Zittervorfällen stecke und ob sie deswegen
einen Arzt konsultiert habe, beantwortete die Kanzlerin nicht. Sie
könne die Frage verstehen, sagte sie vor Journalisten am Rande des
G20-Gipfels im japanischen Osaka. «Ich habe aber nichts Besonderes zu
berichten. Sondern mir geht es gut.»

Die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» hatten
am
aus Regierungskreisen berichtet, Merkels Zitteranfall bei der
Ernennung Lambrechts sei psychologisch bedingt gewesen. Es sei kein
gesundheitliches Problem, sondern Kopfsache. «Die Erinnerung an den
Vorfall in der letzten Woche führte zu der Situation heute, also ein
psychologisch-verarbeitender Prozess.» Merkel wird in der kommenden
Woche 65 Jahre alt.