Keine Hinweise auf Kindesmissbrauch an Westpfalz-Klinikum

Kaiserslautern/Homburg (dpa/lrs) - Der Verdacht des Missbrauchs von
Kindern am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern hat sich nicht
erhärtet. Eine mit der Untersuchung beauftragte Taskforce gab in
ihrem vorläufigen Abschlussbericht Entwarnung, wie das Klinikum am
Dienstag mitteilte. Es ergaben sich demnach bei den rund zweiwöchigen
Untersuchungen keine Hinweise darauf, dass ein von April 2014 bis zu
seinem Tod im Juni 2016 in der Klinik für Neurologie beschäftigter
Mediziner Kinder am Westpfalz-Klinikum missbraucht haben könnte.

Unter anderem sei überprüft worden, ob der ehemalige Assistenzarzt
Kontakt zu minderjährigen Patienten hatte und ob er sich
unberechtigten Zugriff auf Patientendaten verschafft habe.

Das Klinikum hatte sich zu einer Überprüfung der Patientenkontakte
des Arztes entschlossen, nachdem es am Universitätsklinikum des
Saarlandes (UKS) Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch gegeben
hatte. Ende Juni war der Verdacht bekanntgeworden, dass der ehemalige
Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS in Homburg von
2010 bis 2014 womöglich mehrere Kinder bei Untersuchungen sexuell
missbraucht hatte. Die Eltern der meist fünf bis acht Jahre alten
Kinder wurden bis vor kurzem nicht darüber informiert.

Die Staatsanwaltschaft hatte wegen der Behandlung von 34 Patienten
ermittelt. Nach dem Tod des Arztes 2016 waren die Ermittlungen
eingestellt worden.