Umfrage: Gesundheits-Apps beliebter - aber Datenschutzsorgen

Berlin (dpa) - Fitnessarmbänder und Gesundheits-Apps werden laut
einer Umfrage beliebter - es halten sich aber Datenschutzbedenken.
Fast ein Drittel (32 Prozent) der Befragten zwischen 18 und 50 Jahren
nutzt nach eigenen Angaben inzwischen solche digitalen Angebote zum
Aufzeichnen von Gesundheitsdaten, wie die Umfrage im Auftrag der KKH
Kaufmännische Krankenkasse ergab. Bei einer Befragung 2015 waren es
noch 14 Prozent gewesen. Dass Daten in unbefugte Hände gelangen und
missbräuchlich genutzt werden könnten, befürchtet demnach aber
weiterhin mehr als jeder Zweite (59 Prozent).

KKH-Vorstandschef Wolfgang Matz sagte, solche Bedenken seien nicht
ganz unbegründet. Große Konzerne verfügten über umfangreiche, nicht

kontrollierbare gesundheitsbezogene Datensammlungen. Daher komme es
auch bei der weiteren Digitalisierung im Gesundheitswesen darauf an,
Daten vor einer rein gewinnorientierten Nutzung zu schützen.

Konkret zeichnen Nutzer laut der Umfrage vor allem ihre Bewegung,
also beispielsweise Schrittzahlen, digital auf (94 Prozent). Es
folgen Daten etwa zum Puls (47 Prozent) oder zum Schlaf (36 Prozent).
Die meisten tun dies zur eigenen Kontrolle (72 Prozent), als Anreiz
für eine gesündere Lebensweise (51 Prozent) oder «aus Spaß» (47
Prozent). Die Empfehlung eines Arztes nannten vier Prozent als
Beweggrund. Für die Umfrage befragte das Institut Forsa vom 24. Mai
bis 3. Juni 1002 deutschsprachige Menschen im Alter von 18 bis 50
Jahren.

Nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen
Patienten bestimmte Gesundheits-Apps künftig von der Kasse bezahlt
bekommen - wenn ihr Arzt ihnen das verschreibt. Dabei geht es aber
etwa um Anwendungen, die beim regelmäßigen Einnehmen von Medikamenten
helfen, digitale Diabetiker-Tagebücher oder Apps bei Bluthochdruck.