Katja Becker erste Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stattet die Forschung in
Deutschland mit Milliardensummen aus. Bald wird sie zum ersten Mal
von einer Frau geführt. Die Biochemikerin und Medizinerin Katja
Becker hat die Wahl für sich entschieden.

Rostock (dpa/mv) - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekommt
erstmals eine Präsidentin. Die Biochemikerin und Medizinerin Prof.
Katja Becker von der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde am
Mittwoch von der Mitgliederversammlung in Rostock gewählt, wie die
DFG berichtete. Die 54-Jährige ist seit 2014 DFG-Vizepräsidentin und
tritt ihr neues Amt am 1. Januar 2020 für zunächst vier Jahre an. Sie
folgt damit auf den germanistischen Mittelalterforscher Prof. Peter
Strohschneider, der seit 2013 DFG-Präsident ist und nach zwei
Amtsperioden turnusmäßig ausscheidet. Die DFG ist eigenen Angaben
zufolge die größte Forschungsförderorganisation und zentrale
Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland.

Becker hatte sich bei der Wahl gegen den Ingenieurwissenschaftler und
Prozesstechniker Prof. Wolfgang Marquardt vom Forschungszentrum
Jülich und die Theoretische Informatikerin Prof. Dorothea Wagner vom
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durchgesetzt.

Katja Becker stammt aus Heidelberg, wo sie auch Humanmedizin
studierte, promovierte und sich für das Fach Biochemie habilitierte.
Wissenschaftlich tätig war sie danach unter anderem in Heidelberg und
an der Universität Sydney. Währenddessen verfolgte Becker ihre
klinische und ärztliche Ausbildung mit Stationen in Basel, Oxford und
Nigeria sowie an der Kinderklinik der Universität Heidelberg. Seit
2000 hat sie eine Professur für Biochemie und Molekularbiologie in
Gießen inne.

Ihr wissenschaftliches Interesse gelte insbesondere der Erforschung
und Behandlung von Tumor- und Infektionskrankheiten, insbesondere der
tropischen Malaria. Für ihre Arbeiten sei sie mehrfach ausgezeichnet
worden, unter anderem mit der Carus-Medaille der Nationalen Akademie
der Wissenschaften Leopoldina und der Rudolf-Leuckart-Medaille der
Deutschen Gesellschaft für Parasitologie.