Studie: Großer Investitionsstau an Krankenhäusern

Halle (dpa/sa) - Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt steht nach einer
Studie seit Jahren nicht ausreichend Geld für Investitionen zur
Verfügung. Dabei geht es um neue Medizintechnik, Baumaßnahmen und um
Investitionen in Diagnostik und Therapie. Allein im Jahr 2017 habe
der Investitionsbedarf bei rund 169 Millionen Euro gelegen, das Land
habe Pauschalfördermittel in Höhe von etwa 26 Millionen Euro gezahlt.
So sei eine Investitionslücke von 143 Millionen Euro entstanden,
erklärte der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft
Sachsen-Anhalt, Gösta Heelemann, am Montag in Halle.

Die Krankenhausgesellschaft hatte die Studie beim Institut für
Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle (isw) in Auftrag
gegeben. Demnach ist die durchschnittliche Investitionslücke der 46
untersuchten Krankenhäuser zwischen 2006 und 2017 auf insgesamt 1,5
Milliarden Euro gewachsen. Nicht mit einbezogen wurden die
Universitätskliniken Magdeburg und Halle, die aber ebenfalls einen
Investitionsstau beklagen.

Die Krankenhausgesellschaft teilte mit, die nach der Wende gekauften
Großgeräte seien zwischenzeitlich alle abgeschrieben und müssten
unbedingt ersetzt werden. Es gehe aber auch um die Sanierung von
Gebäuden und Stationen, die Modernisierung von OP-Bereichen sowie um
Aufzüge und Brandschutzmaßnahmen. Heelemann forderte, mit dem
Doppelhaushalt 2020/21 mehr Investitionsmittel für die Kliniken im
Land bereitzustellen.