Frühere Gesundheitsnotlagen: Zika, Ebola, Polio, Schweinegrippe

Genf (dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft den
Internationalen Gesundheitsnotstand aus, wenn eine Seuche mehrere
Länder bedroht und eine koordinierte internationale Antwort
erforderlich ist. Zuletzt hatte die WHO dies beim Ebola-Ausbruch im
Kongo noch abgelehnt. Am Mittwochabend rief sie nun eine
«Gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite» aus. Bisher
hat sie vier Mal dafür gestimmt.

ZIKA, 2016: Allein in Brasilien sollen sich damals mehr als eine
Million Menschen infiziert haben. Eine Infektion mit dem vor mehr als
70 Jahren erstmals in Uganda entdeckten Virus kann bei Neugeborenen
zu Schädelmissbildungen führen.

EBOLA, 2014: Es war der bisher folgenschwerste bekannte Ausbruch von
Ebola-Fieber in der Geschichte. In Westafrika erkrankten mehr als
28 000 Menschen, über 11 000 starben. Vor allem Guinea, Liberia und

Sierra Leone waren betroffen.

POLIO, 2014: Der Notfall wegen der Kinderlähmung dauert - anders als
die anderen, die die WHO nach der Eindämmung aufhob - bis heute an.
Er wurde mehrmals verlängert, zuletzt im Mai 2019 um weitere drei
Monate. Eine Übertragung der Polio-Erreger gab es 2018 und in diesem
Jahr bisher nur in Afghanistan und Pakistan. In Pakistan, wo es viele
Impfgegner gibt, steigt die Zahl der Fälle derzeit an.

SCHWEINEGRIPPE, 2009: Der Seuche fielen nach WHO-Angaben mehr als
18 400 Menschen in rund 200 Ländern zum Opfer. Das H1N1-Virus hatte
sich zunächst vor allem in Mexiko und den USA ausgebreitet. In
Deutschland gab es 2009/2010 über 226 000 gemeldete Fälle, 258
Patienten starben.