Schon 45 Hantavirus-Erkrankungen seit Jahresbeginn

Hannover (dpa/lni) - In Niedersachsen hat sich die Zahl der von
Mäusen übertragenen Hantavirus-Erkrankungen 2019 im Vergleich zu den
ersten fünf Monaten des Vorjahres verfünffacht. Von den bisher 45
Patienten seit Januar hätten 29 im Krankenhaus behandelt werden
müssen, teilte das Landesgesundheitsamt in Hannover am Montag mit.
Die meisten Infektionen, nämlich 34, wurden aus dem Landkreis
Osnabrück gemeldet, gefolgt vom Emsland mit vier Fällen. Hantaviren
werden von infizierten Rötelmäusen ausgeschieden und bleiben mehrere
Tage ansteckend. Werden sie etwa beim Fegen einer Garage aufgewirbelt
und eingeatmet, kann es zur Infektion kommen.

Zwei bis vier Wochen nach Übertragung der Viren kann abrupt hohes
Fieber einsetzen, häufig kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu. Bei
schweren Verläufen versagen nach einigen Tagen die Nieren. Eine
Impfung gibt es nicht.

Die Behörden empfehlen in den Risikogebieten besondere
Schutzvorkehrungen. So sollten Mäuse und Mäusekadaver nicht mit
bloßen Händen berührt werden. Vor dem Aufräumen in Scheunen, Garage
n,
Dachböden oder Kellern müsse mindestens eine halbe Stunde gelüftet
werden. Staubsauger sollten hier tabu sein. Nach Untersuchungen des
Friedrich-Loeffler-Instituts bei Mäusen aus dem Landkreis Osnabrück
könnte 2019 nach 2012 und 2017 wieder ein «Hantavirus-Jahr» werden,
in dem sich Menschen vermehrt infizieren.