Tausende Rotarier aus der ganzen Welt treffen sich in Hamburg

Sie sind einflussreich, kennen viele Leute und packen selbst mit an.
Mitglieder des Rotary-Clubs wollen Menschen helfen, denen es nicht so
gut geht. Nun treffen sich Tausende von ihnen fünf Tage lang in
Hamburg. Ihr wichtigstes Ziel: netzwerken.

Hamburg (dpa/lno) - Hamburg wird zur Welthauptstadt der Rotarier: Von
Samstag an treffen sich in Hamburg etwa 25 000 Menschen aus 170
Ländern, die vor allem ein Ziel vor Augen haben: die Lebensqualität
benachteiligter Menschen zu verbessern. Als Gast hat sich unter
anderem auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) beim
Jahreskongress der internationalen Rotary-Clubs angekündigt.

Etwa 35 000 Wohltätigkeitsclubs mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern
gibt es weltweit. In Deutschland sind es etwa 1100 Clubs mit rund 56
000 Mitgliedern, die meist Führungskräfte sind. Ein Teil dieser
weltweit aktiven Mitglieder trifft sich nun für fünf Tage in Hamburg.
Dabei wollen sie besprechen, wie sie ihr Wissen und ihr Netzwerk noch
effektiver nutzen können, um anderen zu helfen.

Die Weltkongresse der Rotarier finden jährlich statt. «Die Tage der
Convention sind die Zeit des intensiven gegenseitigen Austausches.
Die Rotarier lassen sich inspirieren, ja begeistern für ihre Arbeit
in den Clubs. Sie bekommen zum Beispiel Tipps, wie man Spenden
sammelt. Oder sie können sich mit anderen für Projekt-Kooperationen
verbinden», sagte Andreas von Möller, Gastgeber und Initiator der
Convention, der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sind während des
Treffens nicht nur mehr als 100 Workshops zu dem Thema geplant. Es
sprechen auch hochrangige Vertreter von Unternehmen, die ihr
Engagement und ihre Strategien genauer vorstellen.

Weltweit haben die Mitglieder der Organisation hunderte Projekte auf
die Beine gestellt. Das wichtigste und bekannteste ist der Kampf
gegen die Kinderlähmung. Die Rotary-Clubs wollen die Krankheit
weltweit ausrotten.

Doch auch im Kleinen sind die Rotarier aktiv. In Hamburg schmieren
die Clubmitglieder beispielsweise auch mal Brötchen für ein
Obdachlosenfrühstück. In Amsterdam steigen Rotarier in die Kanäle und

sammeln dort Plastik aus dem Wasser und die Jugendgruppe des
deutschen Rotary-Clubs hat schon rund 500 Bienenhotels gebaut und
aufgestellt. Mehr als 200 Rotary-Projekte werden auf dem Gelände der
Hamburger Messe im «Haus der Freundschaft» in einer Ausstellung
gezeigt.

Den Rotary-Club gibt es seit 1905. Er wurde in Chicago (USA)
gegründet, um denen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können,
wie die Organisation sagt. Die deutsche Version nahm 1927 in Hamburg
ihren Anfang.