DAK-Report: Zehn Prozent der Beschäftigten haben Alkoholproblem

Saarbrücken/Mainz (dpa/lrs) - Jeder zehnte Arbeitnehmer im Saarland
hat nach einem Bericht der DAK einen riskanten Alkoholkonsum: Dies
bedeute, dass sich insgesamt rund 49 000 Erwerbstätige mit ihrem
Trinkverhalten Risiken aussetzten, krank oder abhängig zu werden,
teilte die Krankenkasse DAK auf der Grundlage ihres am Dienstag
veröffentlichten Gesundheitsreports «Sucht 4.0 im Saarland» in
Saarbrücken mit. «Die Zahl der Betroffenen macht uns Sorgen. Der
riskante Umgang mit Alkohol bleibt ein zentrales Problem in unserer
Gesellschaft, das auch gravierende Folgen in der Arbeitswelt hat»,
sagte der Leiter der Landesvertretung Saarland, Jürgen Günther.

Erstmals untersuchte der Report auch das Thema «Gaming»
(Computerspielen). Demnach gelten acht Prozent als «riskante Gamer»:
Das heißt, fast 32 000 Beschäftigte an der Saar zeigten auffälliges
Nutzungsverhalten. Und: Jeder Vierte von ihnen spiele auch während
seiner Arbeitszeit. Vor allem junge Erwerbstätige zwischen 18 und 29
Jahren sind laut Report riskante Computerspieler (11,6 Prozent).

Insgesamt gibt es nach der DAK-Studie unter den Erwerbstätigen im
Saarland 69 000 abhängige Raucher, knapp 5000 Computer-Spielsüchtige
und rund 2000 Alkoholabhängige. Von einer sogenannten Substanzstörung
Betroffene fehlten fast doppelt so häufig am Arbeitsplatz, hieß es.
Ferner seien sie häufig unkonzentrierter im Job oder kämen zu spät.

Für die Studie hat das IGES Forschungsinstitut in Berlin Daten zur
Arbeitsunfähigkeit von 30 500 erwerbstätigen Versicherten im Saarland
ausgewertet. Hinzu kam eine repräsentative Befragung von 5600
Beschäftigten über den Umgang mit Suchtmitteln. Die DAK kündigte an,

ein neues Online-Selbsthilfeprogramm bei Alkoholproblemen zu starten.
Die DAK im Saarland zählt rund 80 000 Versicherte.