Rund 20,5 Millionen Kinder kommen zu leicht zur Welt

Genf (dpa) - Die Zahl der Säuglinge mit zu geringem Geburtsgewicht
sinkt laut einer aktuellen Schätzung nur sehr langsam. Demnach wogen
2015 rund 20,5 Millionen Säuglinge weltweit bei ihrer Geburt weniger
als 2500 Gramm. Das seien fast 15 Prozent der lebend geborenen Babys,
berichten Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation WHO, der
London School of Hygiene & Tropical Medicine und von Unicef in einer
am Donnerstag erschienenen Studie. Im Jahr 2000 lag die Quote demnach
noch bei 17,4 Prozent. Um das Ziel der WHO zu erreichen, müsste der
Rückgang aber deutlich stärker sein.

Die Wissenschaftler halten das Geburtsgewicht von Säuglingen für
einen wichtigen Indikator für die allgemeine Gesundheit einer
Bevölkerung. Die WHO will daher die Zahl der untergewichtigen
Neugeborenen von 2012 bis 2025 um 30 Prozent senken. Um das Ziel zu
erreichen, müsste die Zahl der mit Blick auf das Gewicht kritischen
Geburten jedes Jahr um 2,74 Prozent zurückgehen, schreiben die
Autoren im Fachmagazin «The Lancet Global Health». Bisher liegt die
jährliche Reduktion im Schnitt aber bei nur 1,23 Prozent. Aufgenommen
in die Studie wurden Kinder mit geringem Geburtsgewicht, darunter
auch Frühgeborene.

Besonders schwierig ist die Situation in Südasien. Dort kamen 2015
laut der Schätzung 26,4 Prozent der Neugeborenen zu leicht auf die
Welt. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara waren es 14
Prozent. Die Autoren des Berichts weisen aber darauf hin, dass gerade
aus diesen Ländern nicht so viele verlässliche Daten vorliegen: «Die

kleinsten Neugeborenen fehlen oft in den Datensystemen, ebenso
Kinder, die schon kurz nach der Geburt sterben.»