Frauenanteil unter Praxisärzten steigt allmählich weiter

Berlin (dpa) - Wenn Patientinnen und Patienten in eine Praxis gehen,
behandelt sie immer häufiger eine Ärztin. Der Anteil der Frauen unter
den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten in Deutschland ist
weiter leicht gestiegen - auf nunmehr 47 Prozent, wie aus Daten des
Bundesarztregisters mit Stand Ende vergangenen Jahres hervorgeht.
Ende 2017 waren es 46 Prozent gewesen und 2009 rund 39 Prozent. Am
stärksten vertreten sind Medizinerinnen in den ostdeutschen Ländern.

Im Vergleich der Bundesländer an der Spitze liegt Sachsen-Anhalt mit
einem Frauen-Anteil von nun insgesamt 57,3 Prozent. Es folgen Berlin
(56,6 Prozent), Sachsen (56,4 Prozent), Thüringen (55,6 Prozent),
Brandenburg (55,2 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (52,7 Prozent).
Daneben sind Frauen nur in einem einzigen West-Land knapp in der
Mehrheit, nämlich in Hamburg mit 52,4 Prozent.

Den niedrigsten Anteil an Ärztinnen und Psychotherapeutinnen hat
dagegen das Saarland mit insgesamt 41,5 Prozent. Nur wenig mehr sind
es in der Kassenärzte-Region Westfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen
(41,9 Prozent) und in Rheinland-Pfalz (42,0 Prozent).

Dabei unterscheidet sich der Anteil der Frauen stark zwischen den
Fachrichtungen. Am höchsten ist er - nur bezogen auf Ärztinnen - bei
Frauenärztinnen mit nun 67,1 Prozent. In der Mehrheit sind Frauen
auch bei Kinderärzten (54,5 Prozent) und Hautärzten (53,2 Prozent).

Am schwächsten vertreten sind Ärztinnen dagegen in Fachpraxen für
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit 11 Prozent. Wenig Frauen gibt es
auch bei Orthopäden (12,3 Prozent) und Urologen (13,0 Prozent). Unter
den Hausärzten sind inzwischen 45,9 Prozent weiblich - im Jahr 2009
waren es noch 38,6 Prozent Hausärztinnen gewesen.

Insgesamt stieg die Zahl der Ärztinnen mit einer Zulassung für die
Versorgung gesetzlich versicherter Kassenpatienten zwischen 2009 und
2018 von 49 200 auf 62 500. Die Zahl der Psychotherapeutinnen erhöhte
sich in diesen zehn Jahren laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung
von gut 11 000 auf fast 20 000.