Kolat: In Berlin derzeit kein Bedarf für Masern-Impfpflicht

Berlin (dpa/bb) - Gesundheitssenatorin Dilek Kolat sieht in Berlin

weiter keinen Bedarf, eine Masern-Impfpflicht für Kinder einzuführen.
«Prinzipiell habe ich nichts gegen eine Impfpflicht, aber wir warten
jetzt den Gesetzentwurf auf Bundesebene dazu ab», erklärte die
SPD-Politikerin am Freitag auf Anfrage. Wenn die Impfpflicht
bundesweit komme, setze Berlin sie um, bekräftigte die Senatorin.

Mit den Impfquoten bei der Schuleingangsuntersuchung sei Berlin auf
«einem guten Weg», erklärte Kolat. Rund 97 der Kinder hätten zu d
em
Zeitpunkt die erste, knapp 93 Prozent beide Masern-Impfungen
bekommen. Mit einer Impfpflicht komme man zudem der bestehenden
Impflücke bei Jugendlichen und Erwachsenen nicht bei. Bereits vor
einigen Wochen hatte Kolat betont, die Impfquoten mit freiwilligen
Maßnahmen verbessern zu wollen.

In Brandenburg hatte sich der Landtag am Donnerstag für eine
Masern-Impfpflicht für Kinder in Kitas ausgesprochen. Die rot-rote
Landesregierung wird aufgefordert, die Rahmenbedingungen dafür zu
schaffen, dass es bis zu einer möglichen bundesrechtlichen Lösung
eine Impfung für den Besuch von Kitas und Tagespflege als
verpflichtende Voraussetzung gibt.

Masern sind hochansteckend und können in seltenen Fällen auch tödlich

verlaufen. Berlin hatte mehrmals mit größeren Ausbrüchen zu kämpf
en.
Bislang wurden in diesem Jahr 12 Fälle gemeldet.