Dalai Lama aus Krankenhaus entlassen

Neu Delhi (dpa) - Der Dalai Lama ist am Freitag aus dem Krankenhaus
entlassen worden. Wegen einer leichten Lungenentzündung war das
religiöse Oberhaupt der Tibeter seit Dienstag in einer Privatklinik
in Neu Delhi in Behandlung gewesen. «Seine Heiligkeit hat heute
Morgen das Krankenhaus verlassen», sagte sein Sekretär Tseten
Chhoekyapa. Der 83-Jährige fühle sich «sehr gut» und sei «vollst
ändig
geheilt», sagte Chhoekyapa weiter. Der Dalai Lama werde ein paar Tage
in der indischen Hauptstadt bleiben, ehe er in seinen Exilsitz im
nordindischen Dharamsala zurückkehrt.

Seit seiner Flucht vor der chinesischen Herrschaft über Tibet vor 60
Jahren lebt der 14. Dalai Lama im Exil in Indien. Im Jahr 1989 wurde
Tenzin Gyatso - so sein Mönchsname - für seinen gewaltlosen Kampf
sowie auch seine Kompromissbereitschaft der Friedensnobelpreis
verliehen.

Die Frage seiner Wiedergeburt, an die seine Anhänger glauben, wird
mit seinem zunehmendem Alter immer mehr zum Thema. China besteht
darauf, dass nur Peking über die nächste Inkarnation des spirituellen
Oberhaupts der Tibeter bestimmen könne. Der Dalai Lama selbst hat
mehrmals ins Gespräch gebracht, dass die Institution mit ihm enden
könnte. Das müssten aber die Tibeter entscheiden, sagte er in
Interviews.