Nach Bluttest-PR-Kampagne: Ermittlungen wegen Wirtschaftsstraftat

Mannheim (dpa) - Nach einer umstrittenen PR-Kampagne zu einem
möglichen Bluttest auf Brustkrebs gibt es nun Ermittlungen wegen
einer Wirtschaftsstraftat. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für
Wirtschaftskriminalität in Mannheim übernahm den Fall von der
Staatsanwaltschaft in Heidelberg, wie die Mannheimer Behörde
am Donnerstag mitteilte. Zu Einzelheiten und den konkreten
Straftatbeständen wurden auf Nachfrage keine Angaben gemacht. Laut
einem Bericht der «Rhein-Neckar-Zeitung» soll unter anderem der
Verdacht auf Kursmanipulation und Insiderhandel mit Aktien der
Hintergrund der Ermittlungen sein.

Das Unternehmen Heiscreen, eine Ausgründung des Universitätsklinikums
Heidelberg, und die Uniklinik selbst hatten am 21. Februar den neuen
Test vorgestellt. In einer Pressemitteilung war von «einem
Meilenstein in der Brustkrebsdiagnostik» die Rede, eine
Markteinführung sei «noch in diesem Jahr geplant». An dem Vorgehen

gab es deutliche Kritik: Es sei unter anderem zu früh gewesen, um
seriöse Aussagen über den Test zu machen, hieß es. Es würden Frauen

Hoffnungen gemacht, die möglicherweise nicht zu halten seien.

Vergangene Woche hatte die Uniklinik Strafanzeige gegen unbekannt
gestellt. Es gebe «Anzeichen eines unlauteren Vorgehens bei der
Entwicklung und Ankündigung des potenziellen Bluttests.» Rund um die
geplante Vermarktung des Tests ist ein nur schwer durchschaubares
Firmengeflecht entstanden.