Dalai Lama von leichter Lungenentzündung «zu 99 Prozent genesen»

Neu Delhi (dpa) - Dem Dalai Lama geht es nach einer leichten
Lungenentzündung wieder besser. Das religiöse Oberhaupt der Tibeter
werde das Krankenhaus in Neu Delhi voraussichtlich am Freitag
verlassen können, sagte sein Sprecher, Tenzin Taklha, am Donnerstag.
Der 83-Jährige sei «zu 99 Prozent genesen». Anschließend werde der

Dalai Lama noch ein paar Tage in der indischen Hauptstadt bleiben,
ehe er in seinen Exilsitz im nordindischen Dharamsala zurückkehrt.

Von dort, am Fuße der Himalaya-Berge, war der Religionsführer der
tibetischen Buddhisten am Dienstag ins rund 500 Kilometer entfernte
Neu Delhi geflogen, um sich in einem Privatkrankenhaus behandeln zu
lassen. Wegen seines hohen Alters müsse er vorsichtig sein, hieß es.

Seit seiner Flucht vor der chinesischen Herrschaft über Tibet vor 60
Jahren lebt der 14. Dalai Lama im Exil in Indien. Im Jahr 1989 wurde
Tenzin Gyatso - so sein Mönchsname - für seinen gewaltlosen Kampf
sowie auch seine Kompromissbereitschaft der Friedensnobelpreis
verliehen.

Die Frage seiner Wiedergeburt, an die seine Anhänger glauben, wird
mit seinem zunehmendem Alter immer mehr zu einem Thema. China besteht
darauf, dass nur Peking über die nächste Inkarnation des spirituellen
Oberhaupts der Tibeter bestimmen könne. Der Dalai Lama selbst hat
mehrmals ins Gespräch gebracht, dass die Institution mit ihm enden
könnte. Das müssten aber die Tibeter entscheiden, sagte er in
Interviews.