Klinik-Ärzte wollen mit Warnstreiks Druck für Forderungen machen

Frankfurt/Main (dpa) - Mit Warnstreiks in fast allen Bundesländern
wollen Ärzte an kommunalen Kliniken an diesem Mittwoch Druck für ihre
Forderungen im festgefahrenen Tarifstreit machen. Es habe sich großer
Unmut über die Arbeitgeber angestaut, sagte der Vorsitzende der
Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Rudolf Henke. Die Ärzte erwarteten
konkrete Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen - weniger Belastung,
bessere Planung und mehr Zeit für Familie und Privatleben.

Zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen hat der Marburger Bund bundesweit
in rund 500 Einrichtungen außer in Berlin, Brandenburg und Hamburg.
In bestreikten Kliniken soll eine Notdienstversorgung sichergestellt
werden. Zu einer zentralen Kundgebung in Frankfurt am Main (13.00
Uhr) werden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet.

Die Gewerkschaft hatte die Tarifgespräche für rund 55 000 Mediziner
in den Kliniken Mitte März für gescheitert erklärt. Sie fordert fün
f
Prozent mehr Geld und Begrenzungen von Bereitschaftsdiensten, unter
anderem durch zwei freie Wochenenden im Monat. Die Vereinigung der
kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatte ein erstes Angebot
vorgelegt, das der Marburger Bund aber als unzureichend ablehnte.