Bluttest soll Bauchspeicheldrüsenkrebs früh erkennen

Greifswald (dpa/mv) - Die Universitätsmedizin Greifswald sucht
Freiwillige für einen Bluttest zur Früherkennung von
Bauchspeicheldrüsenkrebs. Greifswalder Mediziner haben mit
Wissenschaftlern aus Kiel und Dresden einen Test entwickelt, mit dem
anhand von Blutproben Patienten mit Karzinomen der Bauchspeicheldrüse
(Pankreas) erkannt werden können, wie das Pankreaszentrum der
Unimedizin am Dienstag mitteilte. In die Entwicklung waren 900
Patienten einbezogen. Nun soll in 20 Kliniken bundesweit die
Praxistauglichkeit des Tests überprüft werden. 

Die Klinik für Innere Medizin in Greifswald sucht Teilnehmer, bei
denen im Alter von über 50 Jahren erstmals ein Diabetes
diagnostiziert wurde. In den ersten zwei Jahren nach der
Neuentdeckung von Diabetes sei in dieser Altersgruppe das Risiko, ein
Pankreaskarzinom zu entwickeln, hundertfach erhöht, erläuterte
Klinik-Direktor Markus M. Lerch. Bestehe der Diabetes länger, falle
das Risiko wieder ab.

Nach Angaben der Unimedizin erkranken in Deutschland jährlich etwa 17
000 Patienten an Bauchspeicheldrüsenkrebs. 2030 werde das
Pankreaskarzinom die zweithäufigste Krebstodesursache sein, weil es
oft zu spät diagnostiziert werde. Die Krebsart führt häufig zum Tod.


Das Bundesforschungsministerium fördert die von Greifswalder
Wissenschaftlern initiierte Studie über vier Jahre mit 3,6 Millionen
Euro.