Kammerpräsident: Zahl der Apotheken sinkt weiter dramatisch

Stuttgart (dpa/lsw) - Obwohl immer mehr Apotheken in
Baden-Württemberg verschwinden, ist die Versorgung laut
Apothekerkammer noch gewährleistet. «Wir haben noch ausreichend
Apotheken in Baden-Württemberg, auch wenn die Zahl dramatisch
zurückgeht», sagte der Präsident der Landesapothekerkammer Günther

Hanke der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Ende 2018 gab es in Baden-Württemberg noch rund 2450 Apotheken im
Land - 56 weniger als ein Jahr zuvor und 350 weniger als noch vor gut
einem Jahrzehnt. Ein Grund: Wo der Arzt fehlt, überlebt auch keine
Apotheke. «Die Strukturen verändern sich überall, egal ob in der
Innenstadt oder in Randlagen», sagt Hanke. Darüber hinaus sinke die
Rendite der Apotheker dramatisch.

Gleichzeitig versuchen Versandhändler in immer neue Felder
vorzudringen. In der kleinen Gemeinde Hüffenhardt bei Heilbronn
versucht Versandhändler DocMorris seit drei Jahren eine Alternative
in Form eines Arzneimittelautomaten zu etablieren. Bislang ohne
Erfolg - das Regierungspräsidium hatte den Automaten umgehend
verboten und war in der Entscheidung vergangene Woche vom
Verwaltungsgericht bestätigt worden.

Eine weitere Entscheidung steht am Mittwoch (10. April) vor dem
Oberlandesgericht Karlsruhe aus. Der Landesapothekerverband war
zusammen mit drei Apothekern vor das Landgericht Mosbach gezogen,
weil er Wettbewerbsrecht verletzt sah. Nun wird der Fall in der
nächsten Instanz verhandelt.