Landeseigene Berliner Kliniken sollen Beschäftigte besserstellen

Berlin (dpa/bb) - Die landeseigenen Berliner Kliniken Vivantes und
Charité verzichten künftig auf die Befristung von Arbeitsverträgen
ohne vernünftigen Grund. Zudem sollen die Beschäftigten von
Tochtergesellschaften besser bezahlt werden, wie der Senat am
Dienstag beschloss.

Dazu sollen in einem ersten Schritt zwei
Vivantes-Tochtergesellschaften und eine Charité-Tochter zum 1. Januar
2020 in die jeweiligen Muttergesellschaften integriert werden.
Betroffen sind vor allem Therapeuten und Pfleger, die dann nach dem
Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes vergütet werden sollen. Allein
bei Vivantes handelt es sich um 180 Mitarbeiter.

Gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung seien für den rot-rot-
grünen Senat wichtige Anliegen, sagte Gesundheitssenatorin Dilek
Kolat (SPD). Andernfalls werde es schwer, dem Fachkräftemangel zu
begegnen. Beide Kliniken haben eine Vielzahl von Töchtern, in denen
Mitarbeiter nicht nach Tarif bezahlt werden. Nach Darstellung von
Vivantes sei es finanziell nicht möglich, auf einen Schlag alle
Betroffenen auf Tarifniveau zu vergüten, sagte Kolat. Hier müsse man
schrittweise vorankommen.

Eine Neuerung gibt es nach den Worten Kolats auch für Auszubildende
in therapeutischen Berufen in beiden Kliniken: Die sollen kein
Schulgeld mehr für ihre Ausbildung bezahlen müssen und eine
angemessene Ausbildungsvergütung erhalten. Die bisherige Situation
sei ein Anachronismus, so Kolat.