Cannabis als Medizin: Zahl der Anträge steigt weiter

Die Droge Cannabis kann bei bestimmten Krankheiten helfen. Seit zwei
Jahren sind die Wirkstoffe des Rauschmittels Teil des
Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Nachfrage
steigt.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Anträge auf Kostenerstattung für
Cannabis-Arzneimittel nehmen weiter zu. 2019 seien bis Ende Februar
in NRW 206 Anträge gestellt worden, berichtete die Krankenkasse
Barmer in Düsseldorf aufgrund ihrer Daten. Damit gingen in den ersten
beiden Monaten dieses Jahres schon mehr als ein Fünftel der Anträge
von 2018 ein. Seit März 2017 können Ärzte ihren Patienten
medizinisches Cannabis auf Kosten der Krankenkasse verschreiben.
Allerdings prüfen die Kassen in jedem Einzelfall, ob die Kosten für
die Droge übernommen werden.

Die Barmer hat in NRW 2,3 Millionen Versicherte und gehört damit zu
den größten Krankenkassen im Bundesland. Nach ihren Angaben wurden
2018 in NRW 968 Anträge gestellt und davon 64 Prozent bewilligt.
Bundesweit waren es bei der Barmer 5288 Anträge, 72 Prozent wurden
genehmigt.

Der Anteil der Genehmigungen stieg 2018 NRW - und auch bundesweit
gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür ist nach Angaben der Krankenkasse,
dass die Anträge inzwischen ausführlicher sind. «Das erleichtert die

Prüfung», sagte Landesgeschäftsführer Heiner Beckmann. Rund 90
Prozent der Anträge kamen von Patienten mit Schmerzen, Multipler
Sklerose und Krebs.