Krankenkasse: Kein Boom bei medizinischem Cannabis im Nordosten

Schwerin (dpa/mv) - Seit zwei Jahren können Patienten in Deutschland
Cannabis auf Rezept bekommen. Bei der Krankenkasse Barmer sind
seither rund 200 Anträge gestellt worden, wie eine Sprecherin
mitteilte. Davon seien rund zwei Drittel - genau 141 bis Ende 2018 -
bewilligt worden. Der Landesgeschäftsführer der Barmer in
Mecklenburg-Vorpommern, Henning Kutzbach, sprach von geringen Zahlen.
Von einem Boom könne im Nordosten keine Rede sein, sagte er. Seit dem
10. März 2017 können sich Patienten mit genauer Begründung
medizinisches Cannabis regulär vom Arzt verschreiben lassen.

Cannabishaltige Medikamente würden am häufigsten bei chronischen
Schmerzen verschrieben, hieß es. In Mecklenburg-Vorpommern entfielen
rund 57 Prozent aller Verordnungen darauf. Weitere 18 Prozent der
Rezepte seien bei der Diagnose Multiple Sklerose ausgestellt worden,
17 Prozent bei Krebserkrankungen.