Zahl der Masernfälle steigt - Gesundheitsministerin rät zur Impfung

Hannover (dpa/lni) - Seit Jahresbeginn sind in Niedersachsen mehr
Menschen an Masern erkrankt als im gesamten Vorjahr. Wie das
Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden seit Anfang
Januar 26 Masernfälle registriert, im Jahr 2018 gab es 18 Fälle. Die
Mehrheit der Erkrankten in diesem Jahr habe sich im Landkreis
Hildesheim angesteckt.

Dort ist eine Gesamtschule betroffen. Nach einer steigenden Zahl von
Masernfällen will das Kreisgesundheitsamt nun den Impfstatus aller
Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte der Einrichtung prüfen. Wer an

diesem Freitag keinen Impfschutz vorweisen könne, müsse damit
rechnen, die Schule nicht betreten zu dürfen, hatte der Landkreis
jüngst mitgeteilt.

Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) riet allen Menschen, ihren
Impfstatus zu überprüfen und bei Bedarf Impfungen nachzuholen. «Die
aktuell aufgetretenen Masernfälle in Niedersachsen zeigen die große
Bedeutung eines ausreichenden Impfschutzes in der Bevölkerung», sagte
sie. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) appellierte an die
Eltern: «Wer auf den Impfschutz verzichtet, gefährdet seine Kinder
und die Kinder anderer.»

Masern sind sehr ansteckend für nicht geimpfte Personen. Das Virus
wird als Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen
übertragen. Eine Infektion verursacht hohes Fieber, Husten,
Entzündung der Augenbindehaut und Hautausschlag. Die Krankheit kann
schwerwiegend verlaufen. Als lebensbedrohliche Komplikation kann eine
Gehirnentzündung auftreten.