SH-Politiker kritisieren Bau des dänischen Wildschweinzauns

Padborg/Kiel (dpa/lno) - Politiker verschiedener Parteien im
schleswig-holsteinischen Landtag haben den Bau des umstrittenen
dänischen Wildschweinzauns an der Grenze zu Deutschland kritisiert.
Der Zaun reihe sich neben Kürzungen im Asylbereich und den
Passkontrollen an der dänischen Grenze in die symbolische
Abschottungspolitik Dänemarks ein, sagte der europapolitische
Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Rasmus Andresen. «Weder Mensch
noch Tier brauchen diesen fachlich unsinnigen und rechtswidrigen
Zaun.» Er forderte die Schleswig-Holsteiner auf, sich einer Petition
gegen den Bau, die die dänischen Umweltverbände im Petitionsausschuss
des Europäischen Parlaments eingebracht haben, anzuschließen.

FDP-Fraktionschef Christopher Vogt nannte es «bedauerlich, dass die
dänische Regierung diesen Grenzzaun tatsächlich baut». Es sei gerade

so kurz vor der Europawahl ein weiteres schlechtes Signal für den
europäischen Einigungsprozess, auch weil das Zusammenleben in der
Grenzregion international als vorbildlich gelte.

Der tierschutzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Weber
erklärte, der Bau sei als Symbolpolitik ohne Wirkung zu sehen.
«Überall diskutieren wir in diesen Wochen über die Vorzüge eines
offenen Europas und dem Abbau von grenzüberschreitenden Barrieren.
Auch vor diesem Hintergrund ist die Errichtung dieses Zaunes zu
kritisieren.»

Dänemark hat Montag mit dem Bau des rund 70 Kilometer langen
Stahlmattenzauns entlang der deutsch-dänischen Grenze begonnen. Der
Zaun soll den Angaben zufolge spätestens im November fertiggestellt
sein. Dänen wollen mit dem Zaun verhindern, dass deutsche
Wildschweine nach Dänemark gelangen und sich auf diesem Weg einmal
die Afrikanische Schweinepest (ASP) in ihrem Land ausbreiten könnte.